Nach Posteo-Transparenzbericht: Telekom zieht nach
Erstellt am 05.Mai 2014, 14:15 Uhr | Kategorie: Blog
Liebe Posteo-Nutzer,
heute ist ein guter Tag für die Bürgerrechte im Netz: Erst heute morgen hatten wir als erster deutscher Provider einen Transparenzbericht über Auskunftsersuchen von Behörden veröffentlicht.
Wir hatten darauf gehofft, dass andere deutsche Anbieter schon bald folgen würden. Nun ging alles schneller als erwartet. Die Telekom ist unserem Beispiel bereits heute Mittag gefolgt: Das Unternehmen hat soeben einen eigenen Transparenzbericht veröffentlicht. Heute morgen hatte die taz noch berichtet, dass die Telekom sich für nicht zuständig halte.
Aus dem Bericht der Telekom geht hervor, dass Behörden im vergangenen Jahr 49.796 Telekom-Anschlüsse überwacht haben. Außerdem erhielten Behörden 436.331 Verkehrsdatensätze und 28.162 Bestandsdatensätze von dem Unternehmen und ermittelten 946.641 Mal Anschlussinhaber hinter bestimmten IP-Adressen. Leider ist nicht dokumentiert, wie viele Anfragen abgelehnt wurden, und wie viele erfolgreich waren.
Einem Artikel der Zeit zufolge wollen auch andere Anbieter nun nachziehen:
Ein Sprecher von GMX und WEB.DE erklärte zeit.online, man arbeite “an einem Modell, hier für Transparenz zu sorgen”. Von Vodafone und Strato liegen bislang keine Antworten vor.
Wir haben zum Schluss eine Bitte an Sie: Wir möchten erreichen, dass Transparenzberichte Standard werden. Bitte fragen Sie mit Hilfe unseres Rechtgutachtens und der Antwort der Bundesregierung Ihre Provider nach Transparenzberichten. Es besteht eine gute Chance, jetzt mehr Transparenz bei deutschen Anbietern zu erreichen.
Viele liebe Grüße,
Ihr Posteo-Team