Posteo beim Auftakt zur IT-Sicherheits-Dialogreihe im Bundesjustizministerium
Erstellt am 07.Februar 2019, 16:00 Uhr | Kategorie: Blog
Liebe Posteo-Kundinnen und Posteo-Kunden,
wir waren gestern auf Einladung der Staatssekretäre Gerd Billen und Klaus Vitt im Bundesjustizministerium (BMJV) zu Gast: Dort fand die Auftaktveranstaltung der neuen Dialogreihe „IT-Sicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher“ statt.
Wir möchten ein wenig von unseren Eindrücken berichten.
Eingeladen waren neben ausgewählten Providern auch große Internet-Unternehmen wie Facebook und Google sowie Vertreter der Zivilgesellschaft (wie z.B. die Verbraucherschutzzentralen). Außerdem waren Vertreter des Kanzleramtes, verschiedener Ministerien, des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik(BSI) und des Bundesdatenschutzbeauftragten anwesend. Wir waren gespannt auf die Themen und die Ausrichtung der Veranstaltung: Denn offenbar ist die Dialogreihe auch eine Reaktion auf den jüngsten Datendiebstahl bei Politikern und Prominenten.
Und tatsächlich wurde zunächst diskutiert, wie die Sicherheit von Online-Konten für die Verbraucherinnen und Verbraucher erhöht werden kann. Wir wurden kurz zu unseren Erfahrungen aus der Praxis befragt. Schwerpunkte der Diskussion waren die Passwort-Sicherheit sowie die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Offenbar wird in der Bundesregierung evaluiert, ob man in diesem Bereich gesetzgeberisch tätig werden will, Konkretes liegt aber nicht vor.
Auch weitere Sicherheitsaspekte wurden diskutiert: Mit dem BSI standen wir in den vergangenen Monaten zum Beispiel zum Thema Webkey-Directory in einem regen Austausch. Das Verfahren erleichert das Finden und Verwalten von öffentlichen Schlüsseln für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. BSI-Präsident Arne Schönbohm berichtete von der guten Zusammenarbeit mit Posteo beim Thema der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und wünschte sich, dass andere Provider hier nun mitmachten.
Auch Bildung und Wissensvermittlung waren ein Thema: So berichteten unter anderem die Verbraucherschutzzentralen über ihre Arbeit bei der Förderung der Medien- und Online-Kompetenz.
Posteo: BSI soll unabhängig werden
Im Weiteren wurde darüber gesprochen, die Informationsangebote des BSI, aber auch seinen Stellenwert und die Akzeptanz der Behörde bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern weiter auszubauen. Hierzu erklärten wir, dass der aus unserer Sicht wichtigste Schritt sei, das BSI unabhängig zu machen. Derzeit ist die Behörde noch dem Bundesinnenministerium unterstellt und hier kann es in Sicherheitsfragen zu Interessenskonflikten kommen.
Unabhängigkeit ist aus unserer Sicht unabdingbar für Behörden, die sich mit Handlungsempfehlungen an die Verbraucherinnen und Verbraucher wenden. Sie benötigen ein besonders hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Ein Beispiel für eine unabhängige Bundesbehörde ist der Bundesbeauftragte für den Datenschutz.
Die Unabhängigkeitsproblematik wurde auch beim nächsten Programmpunkt noch einmal deutlich.
Das die meiste Veranstaltungszeit einnehmende Thema waren die Pläne für das “IT-Sicherheitskennzeichen” des Bundesinnenministeriums: Es soll Verbrauchern künftig offenbar aufzeigen, ob Hardwareprodukte wie Router oder Mobiltelefone Mindeststandards an die IT-Sicherheit einhalten. Ob auch Internetdienste das Sicherheits-Kennzeichen erhalten sollen, wurde in der Runde nicht ausgeführt.
Über den Sinn und Nutzen eines solchen Siegels für die Verbraucherinnen und Verbraucher kann man sich streiten. Aus unserer Sicht sollte ein solches IT-Sicherheitskennzeichen aber von einem unabhängigen BSI initiiert und verantwortet werden.
Wir freuen uns auf weitere Termine der Dialogreihe.
Viele Grüße
das Posteo-Team