Jugendschutz: Weniger Online-Beschwerden im Jahr 2019

FSM
Die FSM-Hotline nimmt Beschwerden gegen illegale und jugendgefährdende Inhalte im Internet entgegen. Quelle: FSM

Bei der Beschwerdestelle der Freiwilligen Selbstkontrolle der Multimedia-Dienstleister (FSM) sind im Jahr 2019 insgesamt 5985 Meldungen eingegangen. Das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die FSM mit. 3482 Beschwerden waren im Jahr 2019 begründet.

Rückgang bei Beschwerden zu Hasskriminalität

Im Bereich der Hasskriminalität wurden insgesamt 61 zulässige Beschwerden verzeichnet. Dabei ging es um die Verbreitung von verfassungswidrigen Kennzeichen (22 Fälle), Volksverhetzung (34 Fälle) sowie um die Leugnung des Holocausts oder die Verherrlichung des Nationalsozialismus (5 Fälle). Das entspricht einem Rückgang der zulässigen Beschwerden in diesem Bereich um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach Angaben der FSM wurden in diesem Bereich jedoch deutlich mehr Beschwerden gemeldet. Denn es sei nicht immer sofort zu erkennen, ob Inhalte noch von der Meinungsfreiheit gedeckt sind. Daher sei immer eine sorgfältige Prüfung nötig. So würden zwar häufig Internetseiten mit rechten Inhalten gemeldet, “die jedoch nach dem Grundsatz der Meinungsfreiheit zulässig waren”.

Zudem wurden 107 Fälle von Gewaltdarstellungen gemeldet. Dazu zählten beispielsweise Videos von den Terroranschlägen in Christchurch und Halle. Außerdem gab es 125 Internetseiten, die als “weitere jugendgefährdende Inhalte” zusammengefasst wurden. Dazu zählen einerseits Internetseiten, die für Kinder und Jugendliche einer bestimmten Altersgruppe nicht geeignet sind und etwa ein anerkanntes Jugendschutzprogramm nutzen müssen. Andererseits zählen dazu aber auch Seiten, von denen eine Entwicklungsgefährdung ausgeht. Die FSM nennt als Beispiel Angebote, die Essstörungen verherrlichen.

Fast die Hälfte (47 Prozent) aller begründeten Beschwerden bezog sich auf die “Darstellung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen”. Gefolgt von Pornografie mit insgesamt 1549 Beschwerden (44 Prozent).

Vollständige Entfernung bei deutschen Servern

Nach eigenen Angaben hat die FSM bei solchen Inhalten auf deutschen Servern eine Löschquote von 100 Prozent erreicht. Durchschnittlich dauerte es dabei 1,97 Tage, inklusive Wochenende und Feiertagen, bis Inhalte entfernt wurden. Das ist geringfügig schneller als noch 2018 (2 Tage).

Der FSM gehören unter anderem Unternehmen wie Facebook, Google und die Telekom an. (js)