Garmin von Schadsoftware lahmgelegt
Der Navigations-Spezialist Garmin ist Opfer einer Cyberattacke geworden, die in den vergangenen Tagen viele Online-Dienste des Unternehmens lahmgelegt hat. Betroffen sind unter anderem die Webseite garmin.com, die Plattform Garmin Connect, auf der auch Nutzerdaten liegen sowie der Garmin-Kundenservice inklusive Call-Center, E-Mail-Support und Chat. Obwohl der Angriff bereits am 23. Juli stattfand, sind auch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wieder alle Dienste vollständig erreichbar.
In Folge der Angriffe konnten sich unter anderem Fitnesstracker und Navigationscomputer nicht mehr mit den Servern verbinden, um Daten abzugleichen. Für Sportler war daher auch das Hochladen oder Verwalten von Tourdaten nicht mehr möglich.Die Offline-Verwaltung auf den Geräten war nicht betroffen, sodass die Daten weiterhin erfasst und gespeichert wurden und nicht verloren gingen.
Systeme für die See- und Luftfahrt sollen laut Garmin ebenfalls nicht betroffen sein. Die IT-Nachrichtenseite BleepingComputer weist allerdings darauf hin, dass Nutzer Fehlermeldungen erhielten und fügte Screenshots als Beleg an.
Vermutlich Ransomware-Angriff
Wie Garmin am Montag mitteilte, sei ein Teil der “Systeme verschlüsselt” worden. Garmin nannte aber keine Details wie den Namen der Schadsoftware. Bereits am Wochenende hatte es im Netz Berichte gegeben, dass die Ausfälle auf eine Lösegeld-Schadsoftware zurückgingen.
Es gäbe keine Hinweise darauf, dass die Angreifer sich Zugang zu Kundendaten verschaffen konnten. Auch seien die besonders sensiblen Daten des Zahlungsdienstes Garmin Pay nicht betroffen.
Nachwirkungen
Auch am heutigen Dienstag sind einige Garmin-Dienste weiterhin nur eingeschränkt erreichbar. Den jeweiligen Status kann man hier abfragen. Das Unternehmen stellt die betroffenen Systeme momentan wieder her und geht davon aus, “in den kommenden Tagen” zum Normalbetrieb zurückkehren zu können. (hcz)