Instagram-Influencer wegen Online-Betrug festgenommen

Hushpuppi
Fast 2 Millionen Menschen sollen auf die Masche von “Hushpuppi” hereingefallen sein.

Wegen millionenfachen Internetbetrugs sind die Instagram-Influencer “Hushpuppi” und “Woodberry” sowie zehn vermeintliche Komplizen verhaftet worden. Das hat die Polizei in Dubai auf Facebook bekannt gegeben. Die Beschuldigten seien an die USA ausgeliefert worden.

Auf Instagram präsentierte sich “Hushpuppi” seinen 2,4 Millionen Followern mit teuren Luxusautos und Privatjets. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, fast zwei Millionen Opfer betrogen zu haben.

Die Verdächtigen sollen unter anderem bestehende Internetseiten gefälscht haben, um Überweisungen auf eigene Konten umzuleiten. Zudem soll das Team weltweit Firmen-E-Mails gehackt haben, um anschließend Zahlungsaufforderungen an Kunden zu schicken. Weiterhin wird ihnen Identitätsdiebstahl vorgeworfen.

Groß angelegter Betrug

Die Polizei in Dubai teilte mit, bei der Festnahme Beweise für einen Betrug in Höhe von umgerechnet 390 Millionen Euro gefunden zu haben. Die nigerianische Anti-Betrugsbehörde EFCC bezeichnete den Influencer auf Twitter als meistgesuchten Hacker des Landes. Laut der Behörde wurde “Hushpuppi” bereits am 10. Juni 2020 verhaftet.

Die Betrogenen sollen hauptsächlich in den USA leben, berichtet die britische Internetzeitung The Independent.

Nigeria-Connection

Der von “Hushpuppi” und “Woodberry” auf Instagram übertragene Trick ist bereits sehr alt. Es handelt sich hierbei um sogenannten Vorschussbetrug, durch den die “Nigeria-Connection” bekannt wurde.

Kriminelle verschickten bereits in den 1980er Jahren betrügerische Faxe. Heutzutage versenden sie E-Mails, in denen sie um Hilfe beim Transfer großer Geldsummen ins Ausland bitten. Für die Hilfe stellen sie den potenziellen Betrugsopfern eine Provision in Aussicht. Im Gegenzug dafür soll man Gebühren, beispielsweise für Banken und Notare, bezahlen. Dabei setzen die Betrüger oft auf gefälschte Webseiten, die denen von Behörden oder Banken nachempfunden sind. Das versprochene Geld bekommen die Opfer natürlich nicht.

Obwohl die Betrugsmasche schon lange existiert und bekannt ist, ist sie noch immer verbreitet. Wer eine Nachricht bekommt, in der Geld versprochen wird, sollte diese ignorieren – egal, ob sie per Fax, E-Mail oder Instagram eingeht. Auf keinen Fall sollte man die eigene Kontonummer oder andere persönliche Daten preisgeben. Am besten, man löscht die Nachricht sofort. (dpa / js)