Streaming-Tipp: Podcast "Pressefreiheit Grenzenlos"

Moderatorin Nadine Kreuzahler
Die Inforadio-Redakteurin Nadine Kreuzahler moderiert den Podcast von Reporter ohne Grenzen. (Quelle: RSF)

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat jetzt einen eigenen Podcast. Bei “Pressefreiheit Grenzenlos” stehen die Menschen im Fokus, für die sich die Organisation täglich einsetzt. “Menschen, die dann hinschauen, wenn andere wegsehen. Welchen Gefahren sind Journalistinnen und Journalisten durch ihre Arbeit ausgesetzt? Und wie gelingt es, dass sie frei berichten können?”, beschreibt RSF das Format.

Die Moderation übernimmt Nadine Kreuzahler, die als Redakteurin beim rbb Inforadio arbeitet. In jeder Folge interviewt sie Journalistinnen aus verschiedenen Teilen der Welt und lässt sie etwa eine Dreiviertelstunde über ihre Arbeit berichten.

So beschreibt die Journalistin Shammi Haque in der ersten Folge, wie sie Todesängste ausstehen musste, bevor es ihr endlich gelang aus Bangladesch zu fliehen – und in Deutschland Exil zu finden: “Ich hatte Angst vor Gefängnis, ich hatte Angst, enthauptet zu werden, ich hatte Angst vor Vergewaltigung, […] weil in Bangladesch, […] wenn du die Regierung kritisierst oder wenn du allgemein einfach einen kritischen Gedanken hast, ist das gefährlich.”

Vice-Redakteurin Thembi Wolf erzählt, wie sie in Hasskommentaren angefeindet wurde, nachdem sie in sozialen Netzwerken einen Videobeitrag über religiöse Feiertage in Deutschland veröffentlicht hatte. Die belarussische Fotografin Violetta Savchits berichtet von ihrer Arbeit während der Massenproteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Machthaber Alexander Lukaschenko. Und Ginna Morelo aus Kolumbien erzählt, wie sie Ziel von Einschüchterungsversuchen und Morddrohungen wurde.

Wertvoller Einblick

Bislang sind vier Folgen von “Pressefreiheit Grenzenlos” auf der Webseite von RSF und bei einschlägigen Apps wie Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts verfügbar. Anfang jedes Monats erscheint eine neue Folge. Der monatliche Rhythmus ist passend gewählt, denn die Schilderungen der Interviewpartnerinnen sind nicht immer leicht zu verdauen.

Das Format lebt vor allem von den persönlichen Perspektiven und vergegenwärtigt, was es heißt, in repressiven Umgebungen journalistisch zu arbeiten – und dafür manchmal das Leben zu riskieren. Die hierzulande bestehenden Freiheiten erscheinen dadurch weniger selbstverständlich, aber umso verteidigenswerter. (dpa / hcz)