Apple fotografiert wieder Straßen in Deutschland

Kamerarucksack
Wer einen solchen Rucksack sieht, wurde wahrscheinlich fotografiert. (Quelle: IMAGO / AAP)

Apple schickt wieder Kamera-Autos und Teams mit Kamera-Rucksäcken auf deutsche Straßen und Fußwege, um seine digitalen Straßenkarten zu verbessern. Die Kameras werden von diesem Donnerstag an bis zum 15. August unterwegs sein, wie der US-Konzern auf seiner “Karten”-Webseite mitteilte.

Apple erstellt mithilfe der Aufnahmen unter anderem detaillierte Karten mit Informationen zur Verkehrsführung und Geschäften. Außerdem zeigt der Konzern in seinem Kartendienst in der Funktion “Umsehen” Aufnahmen von Straßenzügen – ähnlich wie Konkurrent Google bei Street View.

Auf einer eigens eingerichteten Webseite informiert Apple darüber, wann die Bilderfassung an verschiedenen Orten in Deutschland stattfindet. Dort sind neben den Groß- und Kleinstädten auch einzelne Landkreise mit Datum aufgeführt.

Datenschutz

Apple betont, Gesichter und Nummernschilder vor der Veröffentlichung unkenntlich zu machen. Zudem sollen “Spitzenzeiten”, in denen besonders viele Passanten unterwegs sind, bei der Erfassung vermieden werden. An sensiblen Orten wie “Gebetsstätten” und Krankenhäusern wolle der Konzern besondere Rücksicht vor der Veröffentlichung nehmen – Details dazu nennt Apple in dem Dokument aber nicht.

Bilder, auf denen Gesichter, Kennzeichen und ähnliches noch nicht unkenntlich gemacht sind, würden allerdings zwölf Monate bei Apple gespeichert. Alle erfassten Bilder und zugehörigen Daten werden in die Rechenzentren von Apple in den USA übertragen.

Widerspruchsmöglichkeiten

Kommentare und Fragen zum Datenschutz will die Firma unter der E-Mail-Adresse MapsImageCollection@apple.com beantworten. An diese Adresse kann man sich auch formlos per E-Mail wenden, um das eigene Gesicht, Nummernschild oder Haus unkenntlich zu machen. Allerdings sollen Antragssteller Angaben zum ungefähren Ort und ungefährem Zeitpunkt der Aufnahme liefern.

Alternativ lassen sich Verpixelungsanfragen über das allgemeine Kontaktformular von Apple stellen – oder über die “Problem Melden”-Funktion in der Karten-App. Per Post nimmt Apple an folgende Adresse Verpixelungs-Anfragen entgegen: Data Protection Officer, Apple Distribution International Limited, Hollyhill 4, Hollyhill Industrial Estate, Cork, Co. Cork T23 YK84, Ireland.

Entsprechende Anfragen nimmt auch Google für Darstellungen in Street View entgegen: Sie können an streetview_deutschland@google.com gerichtet werden. Das Unternehmen hat vor kurzem ebenfalls damit begonnen, seine Straßenfotos zu erneuern und fährt aktuell auch wieder mit Kamera-Fahrzeugen durch Deutschland. Die Aktualisierung soll bis November andauern.

Einen Mustertext für die Anträge bei Apple oder Google stellen die Verbraucherzentralen online zur Verfügung.

Auch zu Fuß unterwegs

Zum ersten Mal hat Apple die Wagen mit Spezialkameras und Sensoren 2019 in Deutschland eingesetzt. Seit dem Sommer 2021 sammelt Apple in Deutschland auch Daten und Bilder mithilfe von auffälligen Kamera-Rucksäcken, um auch autofreie Bereiche abzudecken. Im Frühjahr 2022 wurden dann die in Deutschland gesammelten Daten mit einer neuen Version von Apple Maps auch sichtbar gemacht. Seitdem stellt die App die Umgebung detailreicher dar – inklusive 3D-Ansichten von Gebäuden und Landschaft.

Rucksack-Aufnahmen – zum Beispiel in Parks, Fußgängerzonen und Bahnhöfen – sollen in München, Berlin, Potsdam und Hamburg etappenweise vom 23. Mai bis zum 31. Juli gemacht werden. (dpa / hcz)