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So schützen sie Ihre NFC-fähige Bankkarte

Erstellt am 29.November 2019, 17:00 Uhr | Kategorie: News

Viele Bankkarten unterstützen mittlerweile das kontaktlose Bezahlen. Theoretisch ist so ein digitaler Taschendiebstahl möglich. Es gibt aber Gegenmaßnahmen.

NFC-Logo
Ist dieses Logo auf einer Bankkarte, unterstützt sie die Funktechnik NFC. Quelle: EMVCo

Egal, ob Girocard oder Kreditkarte: viele Bankkarten sind mittlerweile mit einem sogenannten NFC-Chip (Near Field Communication) ausgestattet, der kontaktlose Zahlungen ermöglicht. Ob die eigene Karte über die NFC-Funktechnik verfügt, ist in der Regel an dem aufgedruckten Wellensymbol erkennbar.

NFC-Karten müssen zum Bezahlen nicht mehr in ein Lesegerät gesteckt werden. Es reicht aus, sie vor das Gerät zu halten. Solange der Betrag unter 25 Euro liegt, muss auch keine PIN mehr eingegeben werden. Bei einigen Banken liegt diese Bezahlgrenze höher, so fragt die Visa-Karte der DKB erst ab 50 Euro nach einer PIN.

Geld lässt sich unbemerkt abbuchen

Mobile Bezahl-Terminals sind bei verschiedenen Anbietern bereits ab 29 Euro erhältlich. Ihre Bedienung ist einfach: Sie werden mit einem Smartphone gekoppelt, in einer App wird dann der jeweils abzubuchende Betrag angegeben.

Ein digitaler Taschendiebstahl lässt sich mit einem solchen mobilen Bezahlterminal schnell und unbemerkt verüben. Hierfür muss lediglich eine Zahlung in der App initiiert und das Terminal in einem Abstand von wenigen Zentimetern an ein Portemonnaie mit NFC-Karte gehalten werden. Sofern der eingegebene Geldbetrag unter den 25 Euro liegt, können Betrüger so Geld von einer fremden Karte abbuchen – quasi im Vorbeigehen. Auch dann, wenn die Geldbörse sicher in der eigenen Tasche getragen wird. Die Reichweite lässt sich über entsprechende Antennen sogar verlängern. Zudem ist es Sicherheitsforschern gelungen, das Limit für Transaktionen zu umgehen.

Zahlen aus Großbritannien zeigen, dass die Gefahr real ist: 2018 lag der Schaden durch Betrug mit kontaktlosen Bezahlkarten bei 1,8 Millionen Pfund, wie die Zeitung The Independent aus einer Polizeistatistik zitiert. Der SWR hat in einem Feldversuch gezeigt, dass sich Geld mittels eines mobilen Terminals tatsächlich im Vorbeigehen abbuchen lässt.

Es gibt Gegenmaßnahmen

Sich vor solchen Szenarien zu schützen ist einfach: Es gibt spezielle Hüllen für eine oder mehrere Karten, die das NFC-Signal blockieren. Diese sind nicht teuer und verhindern, dass unbemerkt Geld abgefischt werden kann.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Funktion zum kontaktlosen Bezahlen zu deaktivieren. Allerdings ist dies nur bei wenigen Banken möglich. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken geht es direkt am Geldautomaten. Die Sparkassen verweisen auf die Bankberater in der Filiale. Bei den meisten anderen Banken lässt sich die Funktion hingegen nicht abschalten.

Eine Gefahr ist auch, wenn die eigenen Karten mit NFC abhandenkommen – denn dann kann mit der physischen Karte im Geschäft bezahlt werden. Zumindest, so lange der Betrag unterhalb des Transaktionslimits liegt. Zudem fragen manche Banken nach einer bestimmten Anzahl von kontaktlosen Zahlungen in jedem Fall nach der PIN, was zumindest unbegrenzten Missbrauch verhindert.

In diesem Fall sollte man seine Karte daher schnell sperren lassen. Das ist unter der Telefonnummer 116 116 rund um die Uhr möglich. Wichtig ist dies außerdem, da Kunden ansonsten bei Verlust bis zu einer Höhe von 50 Euro haften könnten. (js)